website security Gründung Initiative Rettet das Ehrenmal
Wie die Initiative begann, das Ehrenmal zu retten

Achtzig Jahre nach seiner Einweihung ist das Ehrenmal an der Christuskirche akut vom Verfall bedroht. Am 23. August 2010 gründete sich in der Stadthalle eine Initiative "Rettet das Ehrenmal", die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bürger für die Rettung der Gedenkstätte und ihres Mosaik-Kunstwerks zu interessieren und Mittel zur Finanzierung der vollständigen Wiederherstellung zu sammeln. In zwei Wochen soll ein Spendenaufruf verschickt werden.

Auf Einladung von Dr. Christoph Müllerleile hatten sich dreißig Interessenten im Raum "Weißkirchen" der Stadthalle eingefunden, darunter Staatssekretär Gerd Krämer, Bürgermeister Hans-Georg Brum, Erster Stadtrat Dieter Rosentreter, der Geschäftsführer der Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SEWO), Dr. Justus Förschner, und der Pfarrer der Christuskirchen-Gemeinde, Reiner Göpfert. Brum unterstrich den dringenden Renovierungsbedarf des Ehrenmals und die Beschlusslage der städtischen Gremien. Wolfgang Breese, Abteilungsleiter Städtebau und Stadtgestaltung der Stadtverwaltung, erläuterte die Wege zur Rettung des Ehrenmals und zeigte sich zuversichtlich, dass noch in diesem Jahr entscheidende Schritte getan werden können, um zumindest das Mosaik vor weiterem Verfall zu bewahren.

Brum, Breese und Krämer brachten die frohe Kunde mit, dass das Ehrenmal seit wenigen Tagen wieder in die Denkmalliste des Landes aufgenommen war, aus der es 1988 herausgenommen wurde, weil nach Ansicht der Denkmalspfleger zwar das Mosaik künstlerisch wertvoll, nicht aber das Ehrenmal insgesamt schutzwürdig sei. Krämer wies darauf hin, dass der neue Denkmalstatus für die Stadt nicht nur Vorteile habe, weil sie jetzt quasi dazu verpflichtet sei, das Ehrenmal als Ganzes zu erhalten und nicht mehr frei sei, es eventuell niederzulegen, zu verändern oder durch ein anderes Objekt zu ersetzen. Es bestünden nun aber auch gute Aussichten, dass sich das Land an der Finanzierung der Restaurierung beteilige. Die Stadtverordneten beschlossen am 2. September darüber, dass die Stadt Oberursel aus dem laufenden Etat 35.000 Euro der bis dahin auf knapp 170.000 Euro geschätzten Gesamtkosten finanzieren darf.

Breese betonte, dass durch die Aufnahme in die Denkmalliste das Land das letzte Wort bei den Restaurierungsmaßnahmen habe. Er sei zuversichtlich, dass die Fachleute sich über den besten Weg der Restaurierung so rasch einigen werden, dass bis zum Jahresende zumindest das absturzgefährdete Mosaik dokumentiert, vermessen und geborgen werden könne.

Staatssekretär Krämer und Bürgermeister Brum betonten, dass bürgerschaftliches Engagement zur Rettung des Ehrenmals unerlässlich sei. Weder das Land noch die Stadt könnten angesichts der schwierigen Haushaltslage eine vollständige Renovierung tragen. Spontan traten siebzehn Teilnehmer des Gründungstreffens der Initiative bei, darunter Krämer, Brum, Rosentreter, Pfarrer Göpfert, die Stadt Oberursel und die SEWO.

Auf einem ersten Arbeitstreffen am 1. September stellte Dr. Müllerleile sein Fundraising-Konzept im Detail vor. Weiter wurde dort über ein Statut beraten. Ein eigener Verein wurde nicht gegründet. Die gemeinnützige Ursella-Stiftung war bereit, die Kassenführung zu übernehmen und Spendenquittungen auszustellen. Wenn die Initiative ihren Zweck erfüllt habe, werde sie sich wie ihr historisches Vorbild von 1930 wieder auflösen, versicherte Müllerleile.